Anton Madunic |
Aus Kostengründen werden oftmals Handwerkerleistungen von
Mitgliedern ehrenamtlich ausgeführt oder an einen Handwerker aus dem Kreis der
Vereinsmitglieder vergeben ohne Vergleichsangebote einzuholen. Der gute Wille
ehrenamtlich tätiger Hobbyhandwerker
verursacht auf lange Sicht oft erhebliche Nachfolgekosten und ein vermeintlich
günstiger Handwerker aus dem Umkreis stellt sich im Nachhinein als überteuert
heraus.
Das sind nur zwei Beispiele für viele Pflichtverletzungen
rund um Planungs- und Handwerksleistungen, für die Vereinsverantwortliche nach
Abschluss Rechenschaft ablegen müssen.
Die beiden oben genannten Beispiele müssen nicht
grundsätzlich im Fiasko enden, handelt es sich doch um alltägliche und legitime
Maßnahmen um die Ausgaben der Vereine möglichst gering zu halten. Allerdings
sollten die Verantwortlichen folgende Grundsätze beachten, um Schaden vom
Verein fern zu halten und um unrühmliche Nachrede zu vermeiden:
Bildquelle: Fonte Nova Stadion Brasilien |
Bei umfangreichen Reparatur-, Sanierungs- und Umbauarbeiten
ist es immer empfehlenswert, die Hilfe eines Architekten in Anspruch zu nehmen.
Ein Architekt berät nicht nur produkt- und firmenneutral, sondern stellt als
Treuhänder seinen Auftraggebern sein gesamtes, durch Ausbildung und Erfahrung
erworbenes Wissen zur Verfügung. Er sorgt dafür, dass die Handwerksleistungen
der Aufgabe entsprechend, im notwendigen Umfang und möglichst kostengünstig
ausgeführt werden. Durchaus üblich sind Preisspannen von bis zu
100 % bei vergleichbar ausgeschriebenen Kostenangeboten von Handwerksleistungen. Auch wenn der billigste Anbieter nicht immer der beste Anbieter sein muss, lassen sich erhebliche Kosten aufgrund der Planungsleistung von Architekten einsparen.
100 % bei vergleichbar ausgeschriebenen Kostenangeboten von Handwerksleistungen. Auch wenn der billigste Anbieter nicht immer der beste Anbieter sein muss, lassen sich erhebliche Kosten aufgrund der Planungsleistung von Architekten einsparen.
Ein seriöser Handwerker, der im Sinne seines Vereins denkt,
könnte sein Fachwissen (für sein Gewerk) dahingehend einbringen, dass er eine
neutrale Ausschreibung der Handwerkerleistungen dem Verein zur Verfügung stellt
und auch akzeptiert, wenn ein Mitbewerber dann den Auftrag erhält.
In der Praxis erhalten derartige Handwerker meist auch dann den Auftrag, wenn sie nicht das günstigste Angebot abgeben, sich aber im Kostenrahmen der günstigsten Angebote bewegen.
In der Praxis erhalten derartige Handwerker meist auch dann den Auftrag, wenn sie nicht das günstigste Angebot abgeben, sich aber im Kostenrahmen der günstigsten Angebote bewegen.
Für kleinere Reparaturarbeiten sollten sich Vereine einen
Stamm an Handwerkern aufbauen, die kurzfristig zur Verfügung stehen und
vertrauensvoll für die Vereine tätig sind. Es ist durchaus legitim, wenn die
Vereinsverantwortlichen immer mal wieder Vergleichsangebote einholen. Seriöse
Handwerker akzeptieren dies mit dem Wissen, dass derartige Kostenvergleiche
letztendlich das Vertrauensverhältnis festigen.
Besonders umsichtig sollten die Auftraggeber dann verfahren,
wenn die beauftragten Handwerker aus dem familiären oder privaten Umkreis
kommen. Vergleichsangebote, die offen im Vorstand diskutiert werden,
unterbinden im Vorfeld von Maßnahmen üble Nachrede.
Jeder Auftraggeber sollte skeptisch sein, wenn der
Handwerker selbst anbietet, vergleichende Angebote einzuholen!
Alternativangebote sollten neutral, ohne Wissen der Bieter, untereinander eingeholt werden.
Alternativangebote sollten neutral, ohne Wissen der Bieter, untereinander eingeholt werden.
Zur Vermeidung von Bauschäden sollte bei Sanierungs- und
Umbaumaßnahmen, die ehrenamtlich von Vereinsmitgliedern ausgeführt werden, in
jedem Fall ein Architekt, Bauingenieur oder Fachhandwerker beratend zur Seite
stehen. Halbwissen der Beteiligten führt oft zu erheblichen Folgeschäden.
Vermeintlich günstige Materialien stellen sich im Nachhinein als ungeeignet
oder als unverträglich mit den vorhandenen Baustoffen heraus und müssen dann
mühselig wieder entfernt werden.
Die oben genannten Ausführungshinweise sollten sich nicht
nur die Verantwortlichen in Vereinen, sondern jeder Bauherr zu Herzen nehmen,
um Verdruss im Zusammenhang mit Bauleistungen zu vermeiden. Nicht dass Ihre Sportanlage irgendwann wie auf obigem Bild aussieht.
Anton Madunic [Dipl.-Ing. Architekt (FH)] ist seit über 30 Jahren als Architekt im Wohnungs-, Gewerbe- und Sportstättenbau tätig. Als BAFA – anerkannter Energieberater ist sein Spezialgebiet nachhaltiges und energieeffizientes Bauen und Sanieren von Gebäuden, Erstellung von Schadensgutachten sowie Sportstättenberatung.
Anton Madunic [Dipl.-Ing. Architekt (FH)] ist seit über 30 Jahren als Architekt im Wohnungs-, Gewerbe- und Sportstättenbau tätig. Als BAFA – anerkannter Energieberater ist sein Spezialgebiet nachhaltiges und energieeffizientes Bauen und Sanieren von Gebäuden, Erstellung von Schadensgutachten sowie Sportstättenberatung.
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