Donnerstag, 29. März 2012

Spenden für den Sportverein - Wie Sie mit Online-Spendenaktionen die Vereinskasse klingeln lassen

Das einzige, was man ohne Geld machen kann, sind Schulden, heißt es so schön. Das gilt auch für Sportvereine. Bedarf an Geldmitteln herrscht hier in der Regel immer. Sei es für die Finanzierung konkreter Projekte oder um sich Rücklagen zu bilden. Vereine haben dabei unterschiedliche Möglichkeiten, an Geld zu kommen. Neben Mitgliedsbeiträgen, Fördermitteln, Sponsorengeldern und Einnahmen durch gewerbliche Aktionen, gibt es noch eine weitere Möglichkeit: Spendenaktionen. Das Beschaffen von Spendengeldern, in der Fachsprache „Fundraising“ genannt, überfordert Vereine jedoch oft.

Dabei ist Fundraising eigentlich eine unkomplizierte, zeitsparende und oftmals sehr erfolgreiche Variante um an Geld für den Verein zu kommen. Heutzutage muss niemand mehr mit einer Blechdose in der Hand von Tür zu Tür rennen. Die Abwicklung  einer Spendenaktion geschieht komplett online. Man muss nur wissen wie es geht.

Florian Janisch
Starten Sie eine Online-Spendenaktion! Es gibt mittlerweile zahlreiche Anbieter, die Vereine dabei unterstützen, Online-Fundraising zu betreiben. Die angebotenen Tools sind meist interaktiv, lassen sich in die eigene Webseite integrieren und einfach in soziale Medien wie Facebook einbinden. Sie sollten dabei darauf achten, dass Ihre Webseite optisch ansprechend, übersichtlich und vertrauenswürdig ist. Nur wenn sich Ihre potenziellen Spender auf der Seite wohlfühlen, werden sie bereit sein, Geld darüber zu spenden. Suchen Sie sich einen konkreten Anlass, beispielsweise Ihr nächstes großes Fußballturnier, der den Rahmen für Ihre Aktion bildet. Wenn Sie nun das Turnier bewerben, bewerben Sie gleichzeitig die Spendenaktion. Facebook, Twitter und Co. sind hierfür unerlässlich. Der Clou bei Online-Spenden-Tools ist, dass jeder Spender Freunde und Bekannte dazu einladen kann, ebenfalls zu spenden. So verbreitet sich Ihre Spendenaktion schnell im Web 2.0 und Sie gewinnen zahlreiche neue Unterstützer.

Sehr effektiv ist es auch, wenn Sie Firmen dazu bringen, sich an Ihrer Online-Spendenaktion zu beteiligen. Firmenspenden liegen meist wesentlich höher als private Spenden. Zudem kann man bei Online-Spendenaktionen als Spender seinen Namen angeben, was für die Spenderfirma mit positiver PR verbunden ist. Seien Sie transparent! Erklären Sie Ihren Förderern, was Sie mit den gesammelten Mitteln vorhaben. Zeigen Sie den aktuellen Spendenstand mittels eines Spendenbarometers an. Auch diese Möglichkeit bieten viele Online-Spendentools.

Bedanken Sie sich bei Ihren Unterstützern! Möglichkeiten hierfür sind Spendenurkunden,  Dankesvideos, persönliche Dankesnachrichten oder kleine Geschenke (am besten mit Bezug zum Verein). Auch die Möglichkeit, eine Spendenquittung zu erhalten, sollte nicht vergessen werden. Halten Sie Ihre Spender auch nach Abschluss der eigentlichen Aktion kontinuierlich auf dem Laufenden, was mit den Spendengeldern geschieht und welche Fortschritte Ihr Verein macht. So können sich Ihre Förderer sicher sein, dass ihre Gelder gut bei Ihrem Verein aufgehoben sind und beteiligen sich somit eher bei folgenden Spendenaktionen.
Wenn Sie sich für das Thema Online-Fundraising interessieren und weitere Informationen benötigen, wenden Sie sich gerne direkt an mich, am besten per E-Mail an Florian.janisch@altruja.de.

Florian Janisch [B.A. Sportmanagement, Dipl.-Betriebswirt (FH)] ist bei der Altruja GmbH als Social Fundraising Berater tätig. Er informiert als Referent, u.a. des Deutschen Fundraising Verbandes, Vereine in seinen Fachthemen Online Fundraising, Social Media und Unternehmenskooperationen.

Die aktuelle Situation der Sportvereine in Deutschland

Wussten Sie, dass unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel über die Sportvereine in Deutschland einmal gesagt hat, dass die Rolle des organisierten Sports in Deutschland für den gesellschaftlichen Zusammenhalt von unschätzbarem Wert ist?  Dies ist eine Aussage, die wohl fast jeder nachvollziehen kann, der wie ich in Sportvereinen groß geworden ist. Vereine übernehmen eine so große Anzahl wichtiger Aufgaben in unserem täglichen sozialen Leben und tragen beispielsweise wesentlich zur Erziehung unserer jungen Generationen bei. Aus meiner persönlichen Sicht bieten Vereine die Möglichkeit, Kinder und Jugendliche unabhängig von deren sozialen oder kulturellen Unterschieden zu erreichen. Wer selbst aktiv in einer Mannschaft Sport betrieben hat, kann den von mir als sehr hoch bewerteten Einfluss auf die eigene Persönlichkeit und insbesondere auf das Sozialverhalten nachvollziehen.

Was für Auswirkungen auf unser Miteinander hätte es aber, wenn Sportvereine plötzlich nach und nach verschwinden würden? Auch wenn verschiedenste Szenarien, die den Untergang des Vereinswesens voraussagen, sicherlich übertrieben sind, deutet doch einiges darauf hin, dass man in den kommenden Jahren und Jahrzehnten mit einem Vereinssterben rechnen muss. Der demographische Wandel und das veränderte Freizeitverhalten der Gesellschaft sind hier einige Gründe, welche sicherlich nicht beeinflussbar sind. Die Entwicklung unseres Schulsystems hin zu längeren Unterrichtszeiten ist ein anderes Beispiel, welches zu gestiegenen Problemen für Vereine führt. Erschreckend ist hierbei, dass die problematische Situation der Sportvereine in Deutschland bereits so weit fortgeschritten ist, dass eine kumulierte Zahl von über 57.000 Vereinen von so schwerwiegenden Problemen berichten, dass diese ihre eigene Existenz in Gefahr sehen.

Manuel Madunic
Diese Probleme, welche im aktuellen DOSB-Sportentwicklungsbericht [DOWNLOAD] einzusehen sind, hängen häufig mit finanziellen Themen zusammen, trotzdem sind die Schwierigkeiten so vielfältig, dass man die einzelnen Problemfelder genauer analysieren muss, um die Situation der Vereine zu verstehen. Nur wenn man die einzelnen Probleme verstanden hat, kann man die eigene Situation bzw. die Situation des eigenen Vereins richtig einstufen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten. Deshalb möchten meine Kollegen und ich in unseren Beiträgen immer wieder einzelne Problemfelder herausgreifen und diese genauer beleuchten. Hierbei wird sicherlich deutlich, welche exponierte Rolle hier die finanzielle Situation der Vereine einnimmt. Denn obwohl laut DOSB-Sportentwicklungsbericht „nur“ 5 % aller Vereine in Deutschland die eigene finanzielle Situation als existenzbedrohend bezeichnen, lassen sich fast alle anderen Problemfelder durch eine Verbesserung der finanziellen Möglichkeiten besser in den Griff bekommen. Welche Möglichkeiten und Wege es für Vereine in der heutigen Zeit gibt, Mehreinnahmen zu generieren, wird deshalb auch immer wieder thematisiert werden.

Zu guter Letzt möchte ich erwähnen, dass ich jederzeit für Anregungen und Fragen offen bin. Am einfachsten erreicht man mich über die Kommentarfunktion hier im Blog. Natürlich gilt das auch für alle anderen Kollegen, die sich hier aktiv an der Gestaltung von amateursport.biz beteiligen.

Manuel Madunic [M.A. Sportmanagement, Dipl. Betriebswirt (FH)] ist Geschäftsführer von KIM SportsManagement und war über 15 Jahre als Spieler und Trainer im semi-professionellen Sport aktiv. Er hat sich beruflich und in der Lehre auf die Bereiche Vereinsvermarktung und Sponsoring sowie auf die Analyse der allgemeinen Situation der Sportvereine in Deutschland spezialisiert.

Besucherrekorde in den Profiligen? Können Amateurvereine davon profitieren?


Mehr als 6.000 Zuschauer durchschnittlich in den Vorrundenspielen der DEL [DEL knackt 6000-Zuschauer-Marke]. Im Durchschnitt 44.751 Zuschauer in den laufenden Bundesligaspielen der Saison 2011/12 [Bundesliga erneut auf Rekordkurs]. Davon können Amateurvereine natürlich nur träumen, aber das ist auch nicht das eigentliche Ziel. Die Bayernliga im Fußball verzeichnet aktuell einen Zuschauerschnitt von 467 Besuchern pro Spiel [FuPa.net], was damit etwa einem Anteil von einem Prozent der Bundesligabesucher entspricht. Wie eine Studie von FuPa.net und KIM SportsManagement im bayrischen Amateurfußball gezeigt hat, sehen knapp 50% der Vereinsverantwortlichen die geringen Zuschauerzahlen als Problem oder Risiko für Ihren Verein.

Im Allgemeinen hört man von Seiten der Amateurvereine den durchaus berechtigten Einwand, dass die Überschneidung der Spielzeiten für leere Ränge sorgt. Die Frage, die sich aus meiner Sicht stellt: Ist das nicht eine zu einfache Erklärung?
Matthias Ilg
Sicherlich ist es aus sportlicher Sicht schwer, wenn nicht sogar unmöglich, mit den Stars der Bundesligen zu konkurrieren. Andererseits erwarten einige Vereine einen Zulauf, ohne dafür selbst aktiv zu werden. Die sportliche Attraktivität des Vereins ist eindeutig ein wichtiger Faktor für das Interesse im Umfeld des Vereins. Allerdings gibt es, neben sportlichem Erfolg, verschiedene Möglichkeiten, die als Zugpferd in der Zuschauergewinnung eingesetzt werden können. Dabei sollte nicht der Fehler gemacht werden, einzelne Maßnahmen als die berühmte „eierlegende Wollmilchsau“ anzusehen, die das Stadion füllt. Vielmehr muss eine Strategie zur Zuschauerschnittsteigerung auf verschiedene Säulen setzen, die sich untereinander beeinflussen und schließlich sowohl für Zuschauergewinnung als auch für die Bindung der Besucher sorgen.

Mögliche Maßnahmen zur Gewinnung von Zuschauern führen uns zur Ausgangsfrage dieses Artikels zurück: Können Amateurvereine vom Zuschauerboom in den Profiligen profitieren? Und wenn ja: Wie? Um die Brücke zwischen Profi- und Amateursport zu Gunsten der Amateure zu schlagen, sollte die Zielgruppe genau betrachtet werden. Gibt es im direkten Umfeld Profivereine, die Zuschauer anlocken? Sind die Spiele des Profivereins dauerhaft ausverkauft? Wie gestaltet sich die Preispolitik dort? Diese Zielgruppenanalyse soll zum Ergebnis kommen, dass man Zuschauer abgreift, die mit dem einen oder anderen Faktor beim Profiverein unzufrieden sind. Allerdings ist sicher festzuhalten, dass nur die wenigsten Amateurvereine eine Anziehungskraft besitzen, die solch eine Abwerbung möglich macht. Wesentlich realistischer und bereits in der Realität erfolgreich umgesetzt ist die Ansprache von Fanclubs des Profivereins zu bestimmten Highlights. Insbesondere Fanclubs eines professionellen Vereins in der Ortschaft helfen bei entsprechendem Anreiz bei einem wichtigen Spiel nach unseren Erfahrungen mit einigen Besuchern und lautstarker Unterstützung aus, sodass hier in der Folge einige externe Besucher durch die gute Stimmung gebunden werden können.

Leere Ränge im Amateursport?!
Auf dem Weg zu mehr Zuschauern und einer besseren Besucherbindung im Amateursport können die Profivereine jedoch nur eine minimale Unterstützung sein. Vielmehr müssen die Vereine selbst die Initiative ergreifen und eigene Maßnahmen initiieren, um langfristig Zuschauer zu generieren. Diese Maßnahmen werden uns in den nächsten Wochen und Monaten hier auf amateursport.biz beschäftigen, sodass für den einen oder anderen Verein eine Hilfestellung auf dem Weg zu mehr Zuschauerandrang gegeben wird, damit Ihre Sportanlage nicht aussieht wie rechts das Profilbild unseres Facebookauftritts. 

Matthias Ilg [M.A. Sportmanagement] ist Geschäftsführer von KIM SportsManagement und für die Bereiche Image und Markenbildung zuständig. Er ist jahrelang ehrenamtlich als Vereinsfunktionär, Trainer und nationaler Wertungsrichter im Tanzsport aktiv und lehrt seit 2009 in den Fachbereichen Markenbildung, Gewinnung und Bindung von Zuschauern und Social Media Marketing. 

   

Mittwoch, 28. März 2012

Ergebnisse der Vereinsumfrage im bayerischen Amateurfußball



Letztes Jahr im Dezember führten unsere Partner FuPa und KIM SportsManagement eine Vereinsumfrage im bayerischen Amateurfußball durch an der 138 Vereine teilnahmen. Amateursport.biz veröffentlicht hier die Ergebnisse der Kurzstudie, welche am Ende des Beitrags auch als Zusammenfassung zum Download bereit steht.


Neben Themen wie Zuschauer, Sportanlagen und Verband wurden Fragen über die Berichterstattung, Plattformen und Sponsoren betrachtet.
Die aktuellen Ergebnisse lassen erkennen: die Vereine stehen vor großen Herausforderungen, das Potenzial, diese mit der ein oder anderen Hilfestellung zu bezwingen, ist vorhanden. Hierbei will amateursport.biz den Vereinen hilfreich zur Seite stehen, sodass engagierte Vereinsverantwortliche das entsprechende Bewusstsein für relevante Themengebiete entwickeln und auch Know-How im jeweiligen Bereich gewinnen.

Die kompletten Ergebnisse der Studie findet Ihr hier zum DOWNLOAD.

Donnerstag, 15. März 2012

amateursport.biz geht online - Informationen und Fortbildung rund um den Amateursport

Wie kommt man an Sponsoren? Wieso kommen keine Zuschauer zu unseren Spielen? Wie kann man als Verein die steigenden Kosten in den Griff bekommen? Wieso ist die Außendarstellung des Vereins wichtig? Wie baut man eine sportlich erfolgreiche Jugendabteilung auf? Wie sammelt man gezielt Spenden?

Diese und viele weitere Fragestellungen sollen auf amateursport.biz aufgegriffen und behandelt werden, sodass wir für alle Vereine Wege zur Lösung dieser spannenden und wichtigen Fragen aufzeigen werden. Dabei wollen wir uns insbesondere den Themen Finanzierung, Sponsoring, Vermarktung, Außendarstellung, Zuschauer, Mitglieder und Organisation widmen, aber auch der sportliche Bereich wird in dem einen oder anderen Fall Beachtung finden.

Unsere amateursport.biz Autoren sind Spezialisten ihres jeweiligen Fachgebietes und kennen die Probleme und Herausforderungen des Amateursports aus ihrer täglichen Arbeit. Ihre Erfahrungen werden auf amateursport.biz an alle Vereinsverantwortlichen und andere Interessierte weitergegeben. Detaillierte Informationen zu den Verfassern unserer Artikel finden Sie im Reiter Autoren in der Menüleiste. Partner von amateursport.biz sind neben dem Amateurfussball-Portal FuPa.net auch der Onlineshop des Sportartikelherstellers Hummel [hummelonlineshop.de] und die Agenturen KIM SportsManagement und matchit PR, die sich mit der Vermarktung und Beratung, bzw. der Außendarstellung von Sportvereinen beschäftigen.

Ab Mitte 2012 wird amateursport.biz zudem Seminare zur Fortbildung im Vereinssport anbieten, die den Vereinsverantwortlichen Instrumente zur Bewältigung der Herausforderungen der Gegenwart an die Hand geben und sie auf die vielfältigen Aufgaben der Zukunft vorbereitet. Die ersten Veranstaltungsorte werden in diesen Rahmen die bayrischen Städte München und Nürnberg sein. Die Termine und genaue Informationen zur Buchung der Seminare werden Mitte April hier auf amateursport.biz und auf unserer Facebook Seite veröffentlicht. Also am Besten gleich rechts auf gefällt mir klicken und nichts verpassen!

PR im Verein – Erste Schritte zur Professionalisierung

„PR kostet nur Geld und bringt nichts.“, „Den Bericht gibt unser Pressewart immer direkt nach dem Spiel telefonisch durch.“, „Die Vereins-Webseite betreut der Sohn von unserem Jugendleiter.“ – solche oder ähnliche Aussagen von Vereinsverantwortlichen aus dem Amateursportbereich sind keine Seltenheit und immer noch weit verbreitetes Gedankengut auf den Sportplätzen in der Region.

Michael Steinhauser
Die Frage ist: Wollen Sie sich wirklich damit zufrieden geben? Ich meine, ein genauerer und differenzierter Blick lohnt sich in jedem Fall. Vorab eine grundsätzliche Anmerkung: Konstruktive Vorschläge zur Verbesserung der personellen und organisatorischen Strukturen muss bei allem lobenswerten ehrenamtlichen Engagements erlaubt sein. Der erste Schritt zu einer professionelleren Außendarstellung ist immer die Bereitschaft aller Verantwortlichen, zum Wohle des Vereins die bisher praktizierten Abläufe genauestens zu überprüfen.

Damit kein Missverständnis aufkommt: Die ehrenamtliche Unterstützung ist wichtiger, gleichzeitig wesentlicher und integrativer Bestandteil für ein funktionierendes Vereinsleben. Ohne Ehrenamt geht es nicht. Dennoch darf dieser Umstand nicht dazu führen, dass aus falsch verstandener Loyalität gegenüber den ehrenamtlichen Helfern sinnvolle und notwendige Reformvorhaben nicht nur im Bereich Öffentlichkeitsarbeit ausgebremst oder gar zum Stillstand verurteilt werden.

Trauen Sie sich, externe Hilfe anzunehmen. Auch wenn es abgedroschen klingt: Frischer Wind kommt meist von außen. Gerade im ersten Schritt bei der Analyse der vorhandenen Ressourcen und Strukturen braucht es den unvoreingenommenen Blick von außen. Auf den Prüfstand sollten alle Kommunikationsmittel des Vereins kommen: angefangen bei der Webseite, über die Plakate bis hin zum Stadionheft und den Spielberichten. Sorgen Sie dafür, dass all Ihre Marketing- und PR-Maßnahmen sorgfältig erfasst und transparent gegenübergestellt werden.

Darauf basierend lassen sich im Folgenden sinnvolle Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen für Ihre künftige Außendarstellung ableiten. Grundsätzlich vertrete ich die Meinung, dass es heute nicht mehr ausreicht, sich als Verein auf die altbekannten und traditionellen Wege und Kanäle der Kommunikation zu beschränken. Der richtige Mix macht’s. Nur so können Sie Ihren Anspruchsgruppen maßgeschneiderte Optionen bieten, sich über Ihren Verein zu informieren, sich als Förderer und Partner zu positionieren und sich letztlich mit der Philosophie und dem Image des Vereins zu identifizieren.

Mix darf in diesem Zusammenhang aber nicht falsch verstanden werden. Ein bunter Strauß an PR-Blümchen oder eine schnell zusammengeschusterte Präsenz im Social Web hat noch niemandem mittel- bis langfristig tatsächlich weitergeholfen. Grundlage allen öffentlichkeitswirksamen Handelns sollte immer eine einheitliche und abgestimmte Strategie sein, die auf Grundlage der Daten aus der Ist-Analyse erarbeitet werden kann. Und hier lässt sich für jeden Verein – unabhängig von der Spielklasse – ein dem finanziellen und personellen Rahmen angepasstes Konzept bauen.

Meine Empfehlung: Lieber in kleinerem Umfang genau zielen als in großem Stil vorbeischießen. So sollten Sie besser auf eine klassische Internetpräsenz verzichten, wenn Sie dort nur Inhalte parken können, die vielleicht einmal pro Saison aktualisiert werden. Denken Sie stattdessen über eine so genannte Webvisitenkarte nach, die die wichtigsten Ansprechpartner nennt. Alles andere würde sonst nur aufgesetzt wirken und ein schlechtes Licht auf Ihren Verein werfen. Denn veraltete Onlineinhalte suggerieren immer auch Stillstand und Handlungsunfähigkeit.

Unabhängig davon sollten Sie allerdings dringend in Erwägung ziehen, das Internet mit all seinen Spielarten für die Kommunikation zu nutzen, denn nirgendwo sonst lässt sich mit verhältnismäßig kleinem Budget eine so große Zahl an Kontakten machen. Dabei muss Ihnen nur eines klar sein: Die User erwarten von ihnen ernst genommen zu werden und wollen regelmäßig mit Neuigkeiten, Aktionen, Geschichten, Bildern etc. versorgt werden. Wenn der Sohn vom Jugendleiter diesen Service leisten kann, prima. Andernfalls bitte dringend anders aufstellen.

Sie müssen auch nicht gleich eine Vereins-App programmieren, um Ihre Zielgruppe einzubeziehen. Eine aktuell gepflegte Homepage oder ein entsprechendes Forum im Social Web reichen völlig aus. Das wichtigste ist, Vertrauen in Ihre kommunikative Handlungsfähigkeit aufzubauen. Erfassen Sie die Mailadressen Ihrer Mitglieder, legen Sie einen Verteiler Ihrer wichtigsten Partner und von relevanten Journalisten an – kurzum: Interagieren Sie mit Ihren Kontakten. Es lohnt sich. So können sich aus dem Dialog mit Ihrem Sponsor möglicherweise ungeahnte Potenziale ergeben, wenn Sie auf deren Marketing- bzw. PR-Know-how zugreifen können. Warum sollte ein Engagement Ihres Sponsors künftig nicht mit der Verpflichtung zu einer gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit einhergehen? Am Ende profitieren in der Regel beide Seiten vom Imagetransfer.

Abschließend noch eine Faustformel aus PR-Sicht: Nehmen Sie sich zur Professionalisierung Ihrer Außendarstellung mindestens zwei Jahre Zeit. Ein 12:0 bringt noch keine Meisterschaft. Und genauso verhält es sich mit der PR-Arbeit. Eine erfolgreiche Aktion alleine kann Ihr Vereinsimage nicht verändern, eine langfristige Strategie schon.

Michael Steinhauser [Dipl. Medienwissenschaftler] verantwortete als PR-Manager des Deutschen Sportfernsehens (DSF)  die externe Kommunikation der Sportformate im Bereich Fußball sowie die Medienevaluation des Unternehmens. Als Geschäftsführer von matchit PR liegen seine Spezialgebiete in den Bereichen Presseincentives und Corporate Publishing.