Wutentbrannt machte Manager-Urgestein Uli
Hoeneß auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern München im November 2007
öffentlich, was bei vielen Profivereinen Alltagsgeschäft ist.
Nicht zuletzt durch die vielen neuen und
umgebauten Multifunktionsarenen in Deutschland seit der WM 2006 spielt
Hospitality eine immer größere Rolle bei der Finanzierung von Profivereinen und
Sportstätten. Wegen einer wachsenden Konkurrenz zum „einfachen“ Produkt
Spieltag in den unteren Ligen müssen jedoch auch Amateursportvereine, die sich
langfristig behaupten wollen, entsprechend gewappnet sein.
Vanessa Gahr |
Für Sie als Vereinsverantwortliche
stellen sich natürlich die Fragen: Können wir das auch? Können wir eventuellen
Zuschauerschwund durch eine neue Hospitality-Einnahmequelle kompensieren?Ich
gehe davon aus, dass Sie das können. Allerdings müssen Sie dazu einiges
beachten. Insbesondere den rechtlichen Faktor.
Frei
übersetzt bedeutet Hospitality „Gastfreundschaft“. Sie sehen, nicht jeder
Verein, der Hospitality nutzen will, braucht einen VIP-Raum oder eine Loge. Ein
paar gastfreundliche „Schmankerl“ für die besonderen Gäste oder diejenigen, die
es sein wollen, sollten Sie jedoch schon auf Lager haben.
Hier ein paar Ideen, wie Sie Hospitality
im kleinen Rahmen einführen können:
- Haben Sie eine Sportstätte mit einem festen Gebäude zur
Verfügung?
- Versuchen Sie Räume mit Fenstern, (Innen-) Balkone oder Terrassen zu nutzen oder zu installieren, von denen aus das Spielfeld besonders gut einsehbar ist. Machen Sie daraus Ihre eigenen „Logen“ oder „Business Seats“ speziell für Ihre Sponsoren oder besonderen Gäste.Nutzen Sie auch Räume, die keinen direkten Blick aufs Spielfeld bieten – beispielsweise als VIP-Räume, in welchen in den Pausen besondere Verpflegung geboten wird.
- Bieten Sie Ihren Mitgliedern, Gönnern und Sponsoren an, Ihre Sportstätte auch außerhalb der Spiele für Unternehmensveranstaltungen o.Ä. nutzen zu können (vielleicht ja auch inkl. einem „Ausprobieren“ Ihrer Sportart). Ihre Gäste können dabei selbst als Gastgeber auftreten. Ihre Vorteile: Sie generieren neue Einnahmen durch die Vermietung und profitieren von der erhöhten Aufmerksamkeit für Ihre Sportstätte.
- Bereiten Sie Rahmenprogramme für Ihre Gäste vor (z.B. Auftritte oder Tipp-Kick, „Mini“-Golf o.Ä.).
Das alles verschafft Ihnen nicht nur Mehreinnahmen, sondern
garantiert Ihnen auch Aufmerksamkeit. Seien Sie Vorreiter in Ihrer Region und
nutzen Sie die zusätzliche Kommunikation rund um Ihr neues Angebot. Zeigen Sie
sich dadurch innovativ und offen für neue Zuschauer, Mitglieder und
(potenzielle) Sponsoren.
Dass
Hospitality-Angebote natürlich nicht nur verkauft, sondern auch Einladungen
direkt von Vereinen ausgesprochen werden, dürfte vielen von Ihnen klar sein. Allerdings
bitte ich Sie: Überlegen Sie sich genau, wen Sie wann einladen und was mit der
Einladung in der Öffentlichkeit verknüpft werden könnte. Über Hospitality schweben
immer noch Themen wie „Vorteilsannahme und –gewährung“, sowie „Bestechlichkeit
und Bestechung“. Die rechtliche Komponente ist leider noch immer nicht gänzlich
geklärt.
Mein Tipp: Beachten Sie die Richtlinien und klären Sie diese
wenn möglich schon vor einer Einladung genau ab. So kommen Ihre potenziellen
Gäste erst gar nicht in die Gefahr absagen zu müssen. Ebenso kann den
rechtlichen Fallstricken durch eine Einladung als Teil eines bestehenden
Sponsoringkonzepts weitestgehend aus dem Weg gegangen werden.
Ich hoffe Sie trauen sich und präsentieren sich Ihren Gästen
in Zukunft noch „gastfreundlicher“ und nutzen die Chancen, die Hospitality
Ihnen bietet.
Für eventuelle Fragen stehe ich Ihnen hier in der
Kommentarfunktion jederzeit gerne zur Verfügung.
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